Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat die in der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) festgelegten Mindesthonorare für unverhältnismäßig erklärt.
Die Nachricht hat eine gewaltige Resonanz erzeugt. Das unabhängige Portal für die Baubranche baulinks.de hat einen sehr informativen Artikel geschrieben und warnt vor Panikmache. Es werden tatsächlich lediglich die Mindest- und Höchstsätze der HOAI kritisiert. Die anderen Regelungen sind nicht betroffen. Hier geht es zum Artikel auf baulinks.de.
Nun sollten wir nicht völlig überrascht sein. Das Vertragsverletzungsverfahren läuft seit 2016. Die EU-Kommission ist der Ansicht, dass die Bundesrepublik Deutschland Unternehmen beeinträchtigt, konkret auch über Preise miteinander konkurrieren zu können.
Die Auswirkungen könnten massiv sein. Praktisch alle Planungsprozesse im Bau sind an den Leistungsphasen der HOAI ausgerichtet. Die Deutsche Bausoftwarebranche hat ihre Lösungen an den Anforderungen der HOAI-konformen Abrechnung ausgerichtet. Vielleicht werden auch einfach nur die vom EuGH kritisierten Honorarsätze gestrichen. Es kann jedoch auch sein, dass diese Gelegenheit dazu genutzt wird, den großen Wurf zu wagen – eine neue, zeitgemäße und EU-konforme Honorarordnung. Dabei könnten auch gleich die aktuellen Lücken für den modernen BIM-Prozess geschlossen werden.
Was sollten Architekten und Ingenieure jetzt tun?
Es könnte der altbewährte Weg des Zeitspiels gewählt werden. Wir warten einfach ab, dass unser Bundeswirtschaftsministerium mit den vielen Lobbyverbänden und den Architekten- und Ingenieurkammern ganz lange nach der Quadratur des Kreises sucht: Wie kann die HOAI erhalten werden UND das EuGH-Urteil umgesetzt werden.
Eine Alternative wäre, mit dem Wissen über die anstehende Veränderung schon heute Büro- und Planungsprozesse auf Rationalisierungspotential abzuklopfen. Denn wenn die Mindestsätze fallen, führt das fast zwangsläufig zu sinkenden Honorareinnahmen für die Büros.
Hier schließt sich der Kreis. Rationalisierung heißt nicht, Leute zu entlassen. Rationalisierung heißt, mit modernen Werkzeugen und modernen Planungsprozessen schneller und besser zu sein. Dabei unterstützt Euch mein Bausoftware-Team von G&W mit Lösungen und Beratung.
Das ist wieder ein guter Anlass für einen Blick auf die AVA-Software California.pro und BIM2AVA für Digitale Planung. Diese Lösungen funktionieren übrigens auch ohne HOAI.
Ihr erreicht uns für Eure Fragen wie immer über unsere G&W-Kundenbetreuung.